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Der Rhythmus Der Hitze (Gabriel)
Ich oeffne das Fenster seh, wie roter Staub sich klaert Auf dem roten Felsen steht der Schatten mit dem Speer Mein Fuss spuert das Land Es glueht rot weiss Es naehrt sich vom Blut Es lebt. Es ist heiss Der Rhythmus ist unter mir Der Rhythmus zieht mich mit Der Rhythmus ist ueber mir Der Rhythmus haelt mich fest Der Rhythmus ist in mir Der Rhythmus hat meine Seele Durch die Steppe zieht's mich zum Berg - auf den Platz zieht mich in den Kreis der um das Feuer tanzt Wir spucken in die Hand atmen auf der Haut oeffnen Haende weit wenn die Sonne kommt Bin bei mir - verlier mich der Staub bedeckt mich ganz und langsam dringt es ein und ich - ich lass - es zu Schlag das Radio - keine Stimme mehr von draussen Schlag die Uhr - den Tag nicht in Stuecke reissen Schlag die Kamera - kann kein Leben mehr rauben Der Rhythmus ist ueber mir Der Rhythmus haelt mich fest Der Rhythmus ist in mir Der Rhythmus hat meine Seele
Das Fischernetz (Gabriel)
Umzingelt von Spiegeln von Traeumen befleckt Der Saum schnuert ein was im Koerper steckt Sanft der Bauch, gespannter Muskel weiche Tuecher auf der Tigerhaut Feucht wie Gras reif und schwer wie Bluetenpollen der Schwamm ist voll keiner hat es sehen wollen Auf alles legt sich Kon-ver-sa-tion Glasur auf warmem, frischem Kuchen Licht draengt durch ihre geheimen Tunnel ein Sog, der nach draussen geht bricht sich Bahn als greller Blitz der feinste Fratzen erbleichen laesst Spuer Verlangen in leisem Fluestern Spannung im Gesicht Koerper pressen gegen Gitter spielt die Musik, spielt Gericht fuer sie Opfergaben - Gekoepfte Huehner tanzen Walzer - Sagen - komm! Mann und Weib - nackt vor allen! gekreuzte Staemme in Hitze besetzt Auch wenn die zarte Haut schon zittert fuehlen sie noch mit der Mutter die einsam geniesst, was der Tag ihr bringt doch auch an andere Stunden denkt Der Vater traurig, letzte Liebe fegt Asche mit dem Besen leises Kichern, schmierige Witze spritzen ueber Tisch und Tuch Und Worte, Worte, Worte "Weisst du noch?" - der Boden ist da... "Liebes, Liebster, Du..." von Frost bedeckt "Weisst du noch?" - der Boden ist da... "Liebes, Liebster, Du..." von Frost bedeckt Ploetzlich Stille, Fallbeil saust, alle Tueren zu Haende greifen fest ans Messer schneid den Kuche nur im Dunklen an! Jeder kriegt ein Stueck - ein kleines Stueck den Koerper - und das Fleisch die Familie - und das Fischernetz ein neuer - in den Maschen Der Koerper und das Fleisch Der Koerper und das Fleisch und das Fleisch
Kon-Takt! (Gabriel)
Das Schoenste ist Bueroschluss, da geht alles rasch Alle draengen und stossen - oh ja, ich mag das Wenn Koerper fluten - ganz egal wohin Ich mittendrin und ... KON-TAKT All die Treffs und Parties: "Gruess dich!" - und was dann? Stellt mich einmal jemand vor, verpass ich nie's Programm Haben Sie eine Frage - etwas, das Sie quaelt? Meine Hand hat laengst ... KON-TAKT Will - will will - will will nur KON-TAKT Will - will will - will will nur KON-TAKT greif die Hand, greif die Hand, greif die Hand weil ich sonst nichts be-greifen kann greif die Hand, greif die Hand, die Hand Ich warte auf Beruehrung: mit Fuss, mit Hand, mit Arm Nur was du tust, stellt dich bloss - du bist so richtig nackt Sprich zu mir mit Koerperkraft, auch wenn alles lacht Ich glaub nur an den KON-TAKT Will - will will - will will nur KON-TAKT Will - will will - will will nur KON-TAKT greif die Hand, greif die Hand, greif die Hand weil ich sonst nichts be-greifen kann greif die Hand, greif die Hand, die Hand Fass ans Kinn, streich mein Haar, putz die Nase, drueck mein Knie Mach's mit Suff, Stoff, Nikotin - verlier die Spannung nie Schnipp die Finger, press die Arme, atme tief, Beine quer Zuck die Schultern, halt mich oben: Alles keinen Zweck KON-TAKT KON-TAKT Dein Mund spuckt es aus: WAKAKAWAKA
San Jacinto (Gabriel)
Der Dampf steigt hoch - Wasser zischt auf heissem Stein schwitz im Bueffelfell - Salbeistrauch auf Haut verteilt Draussen so kalt - warte, bis die Sonne steigt Rot bemalt, Adlerfedern - Coyote heult. Es ist soweit Etwas ist jetzt da - ich schmeck es im Mund, der Puls schlaegt Als wuerd' was sterben - sacht... Medizinmann geht durch die Stadt - Indianer waren hier zuhaus Parzellenland - Pool tuerkis - Kind mit Schwimmfluegeln Liegestuhl Das Flussbett trocken - Scouts und Fuehrer gruessen Pow-Wow Bei Geronimo's Disco - in Sitting Bull's Steakhouse - traeumt weisser Mann Rassel im Gepaeck - der Alte sagt: "Schau zum Berg,schau nicht zurueck Hoch hinauf zum Wuestenschnee - weisser Wind weht." Weitergehen - die Kraft, die mich durch alle Aengste bringt San Jacinto - weitergehen San Jacinto - das Gift brennt - die Augen werden blind Ich halt es aus und ich hab' Traenen im Gesicht Es schwillt an Ich schaff' es nicht Weitergehn Weitergehn San Jacinto - der gelbe Adler stuerzt aus dem Licht aus dem Licht Ja, wir gehen - auf dem Land Ja, wir atmen - tief die Luft Ja, wir trinken - aus dem Strom Ja, wir leben - wir leben Halt nur aus - halt nur aus Weitergehen - weitergehen
Schock Den Affen (Gabriel)
Fasse mich wenn ich brenn Fasse mich wenn ich renn schuettel die Baeume im Regenwald von oben faellt ein Tier Fasse mich jetzt und hier offen - offen - uh - uh Ja, due weisst: das schockt den Affen Fuchs den Fuchs Deck den Dachs Herz das Herz keiner merkt's Lass die Haeute heute springen Schluss jetzt! Schluss! Fasse mich - fasse mich offen - offen - uh - uh Ja, du weisst: das schockt den Affen Alles geht weiter haengt an der Leiter ich weiss, ich lerne SCHOCK! - Das tut dem Affen weh SCHOCK! - Das tut dem Affen weh Fasse mich wenn ich schlaf Fasse mich wenn ich wach Wirfst deine Perlen vor die Sau treibst den Affen in den Bau Fasse mich jetzt und hier offen - offen - uh - uh Ja, due weisst: das schockt den Affen Viel zuviel in Frage unsicher alle Tage und jetzt auch noch dies: SCHOCK! - Das tut dem Affen weh SCHOCK! - Das tut dem Affen weh Schock den Affen im Schlaf
Handauflegen (Gabriel)
Sass in der Ecke vom Schnellrestaurant - mit Plastikblumen auf der Fensterbank Kein Wunder mehr - Brotlaib und Fisch hol das schmutzige Geschirr vom Tisch Bin heute so empfindlich - es geht auch ohne Stimulanz Probier jetzt jede Moeglichkeit, leb in einem Zwischenreich Der Ozean ist zu, Statik blitzt - elektrischer Schlag aus kaltem Gefuehl Augen starren aus der Ferne - bewacht vom stummen Spion Die Waerme fliesst noch in mir und ich spuer, du kennst micht gut Kein Glueck, kein Los zu fassen Alles liegt allein bei dir Es ist wie es ist weil nichts Zufall ist - auch hier Komm zu mir - leg die Haende auf Bin bereit - leg die Haende auf Glaube! - leg die Haende auf Pflanze Rosen ohne Dornen fuer selt'ne Braeuche Fette Maenner spielen mit Gartenschlaeuchen Maedchen am Pool haben Wahnsinnsdurst ihr Cocktailquirl spiesst die Wurst Der Ton ist laut, das Licht ist weich - ich steige in das Zwischenreich Die Waerme fliesst noch in mir und ich spuer, du kennst micht gut Es ist wie es ist weil nichts Zufall ist - auch hier Komm zu mir - leg die Haende auf Bin bereit - leg die Haende auf Glaube! - leg die Haende auf Leg die Haende auf Leg die Haende auf Leg die Haende auf, auf mich
Nicht Die Erde Hat Dich Verschluckt (Gabriel)
Zweimal zwei - von Wand zu Wand Klappen vor dem Fentsern, du tastest mit der Hand Feucht der Boden, klamm das Lager Sie treiben dich zum Wahnsinn - ohne Naechte und Tage Sie fuettern dich mit Dreck; sie fuettern dich mit Luegen wollen dich brechen - den Mut besiegen Nichts kannst du tun, endlos jeder Tag Dein Kopf fiebert staendig - dein Koerper wird schwach Bleib stark, bleib stark Sie sperren dich in Kaesten - in schwarzer Stille Lass dich nicht zerstoeren - bewahr deinen Willen bleib stark Du hast dein Leben eingesetzt bist allein in dieser Nacht Draussen sind deine Waerter einer schlaeft, einer lacht Was wissen sie von deiner Freiheit und der Spur, die dein Koerper macht Sie holen dich raus - Licht schmerzt in den Augen Zum Raum fuer's Verhoer - "... eine Zigarette erlauben?" Scharfte Fragen - weisse Kittel sind bereit Ihre Augen im Schatten - vergiss Hippokrates Eid Man sagt dir: "Benehmen Sie sich!" - Benimm als ihr Gast Du schirmst dich ab, du zeigst deinen Hass Du erlebst deine Grenzen, Du sprengst diesen Ort Sie werden alles versuchen - du sagst kein Wort Bleib stark, bleib stark Sie sperren dich in Kaesten - in schwarzer Stille Lass dich nicht zerstoeren - bewahr deinen Willen bleib stark Du hast dein Leben eingesetzt bist allein in dieser Nacht Draussen sind deine Waerter einer schlaeft, einer lacht Was wissen sie von deiner Freiheit und der Spur, die dein Koerper macht Wir haben dich verlor'n Ohnmacht, Trauer, Zorn Ich verspech dir jetzt Ich tu, was ich kann Wir haben dich verlor'n Ohnmacht, Trauer, Zorn Ich verspech dir jetzt Ich tu, was ich kann
Mundzumundbeatmung (Gabriel)
Zeig mir die Frau, oh Gott, wie sie tanzt zeig mir die Frau Koerper voll in Trance wie sie tanzt! Sie tanzt auf den Tischen fegt Bestecke weg Greift sich den Staerksten nimmt auch den Buckel mit Glitzert abends auf der Pier erloest den Jungen dann das Tier und das Tier Brennen, brennen will brennen: Zuend mich an! Zeig mir die Frau, oh Gott, wie sie tanzt zeig mir die Frau Koerper voll in Trance wie sie tanzt! Du hast mich verzaubert will in deine Seele sehn Die eine will kommen die and're Seele will schnell gehn Frag mich, wer ihr Schweigen bricht - kannst Du ihre Sprache nicht verstehn? verstehn? Unten am Meer liegt ein Koerper im Sand Die Frau sitzt da seinen Kopf in der Hand Die Haut vibriert, Ihr Atem macht wund Sie blaest heiss sie blaest stark in den toten Mund Brennen, brennen will brennen: zuend mich an